Die gelbe Schleife am Hund: Ihre Bedeutung für Mitmenschen

Was bedeutet es, wenn ein Hund eine gelbe Schleife an der Leine oder ein gelbes Halstuch trägt?

Die gelbe Markierung am Hund heißt schlicht und einfach „Mein Hund braucht (viel) mehr Abstand als andere – also bitte Abstand halten“.

Sie bedeutet, dass der Hund keinen näheren Kontakt zu anderen Hunden oder Menschen wünscht oder gar verträgt. Dies kann verschiedene Gründe haben:

  • Der Hund kann krank (ggf. auch ansteckend) sein.
  • Der Hund kann in einer Ausbildung oder im täglichen Training sein.
  • Der Hund kann frisch operiert oder alt sein und ist davon gestresst.
  • Der Hund kann vor seiner (neuen) Umgebung noch Angst haben.
  • Der Hund kann leinenaggressiv sein, weil er unsicher ist und an der Leine nicht ausweichen kann.
  • Der Hund kann schlechte Erfahrungen gemacht haben und hat kein Interesse an Kontakten mit (fremde) Hunden – egal wie freundlich diese vielleicht sind.
  • Es kann sich um eine läufige Hündin handeln.

Die Besitzer/innen von „gelben“ Hunden sind auf Eure Rücksichtnahme und Mithilfe angewiesen!!

Aber auch ohne eine gelbe Schleife, gilt generell:

Egal, ob euer Hund angeleint oder freilaufend ist – Lasst ihn nicht an fremde, angeleinte Hunde.

Ein angeleinter Hund ist in seiner Kommunikation extrem eingeschränkt und kann z.B. der Begegnung mit dem anderen Hund nicht ausweichen. Auch wenn euer Hund „nichts macht“: Ihr wisst doch gar nicht, wie der andere Hund (vielleicht aus einem der o.g. Gründe) reagieren wird.

Bissverletzungen bei Kindern: Das Präventionsprojekt „Der blaue Hund“

Leider sind Kinder der Teil der Bevölkerung, der am häufigsten von Hunden gebissen wird. Daher wurde vor einigen Jahren das länderüber­greifende Präventions­projekt „Der blaue Hund“ ins Leben gerufen, dessen Ziel es ist Bissverletzungen bei Kindern zu verhindern. In Deutschland betreut und verbreitet die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG) „den blauen Hund“. Neben der interaktiven Computergeschichte mit einem Begleitbuch für die Eltern, ist „der blaue Hund“ auch als App erhältlich.

Hier geht`s zum Link

Hilfestellung für Checklisten bei Welpen

Welpen-Erstausstattung

  • gutsitzendes Geschirr
  • gutsitzendes Halsband
  • leichte Leine (2-3 Meter)
  • leichte Leine (5-7 Meter)
  • Hundebox
  • Hundekörbchen
  • Decke
  • Handtücher
  • Wassernapf
  • Futternapf
  • welpengerechtes Futter
  • welpengerechte Leckerlies
  • ungefährliches Spielzeug
  • Kauutensilien (Hartgummispielzeug, Kauwurzel)
  • Leckerlibeutel
  • Kotbeutel
  • Kamm / Bürste
  • Krallenzange / Krallenschere
  • Türgitter (z.B. Babygitter)

Auszug aus Sozialisierungs- und Habituationssituationen

Menschen (jeweils jeden Geschlechts)

  • Mensch jeden Alters
  • Mensch mit Bart
  • Mensch mit Müllsack in der Hand
  • Mensch mit Rucksack
  • Mensch mit Sonnenbrille / Schal
  • Mensch mit Krücken / Gehstock
  • Mensch mit Helm / Kapuze / Hut
  • Mensch mit anderer Hautfarbe
  • Mensch mit tiefer / hoher Stimme
  • Mensch der raucht
  • Fremde Menschen
  • Kind jeden Alters
  • Kind auf Dreirädern und Bobycar
  • Menschengruppe (mit Entfernung)
  • Kindergruppe (mit Entfernung)
  • Baby (auf dem Arm eines Erwachsenen)
  • Mensch, der joggt
  • Mensch, der Post austrägt
  • Mensch, der obdachlos / betrunken ist

Objekte auf Rädern

  • Skateboard
  • Inline Skates
  • Mülltonne
  • Einkaufswagen
  • Kinderwagen
  • Rollstuhl
  • Radfahrer
  • Schubkarre

Optische Eindrücke

  • sich bewegende Fahne
  • Spiegel
  • Blinklichter
  • ein aufgespannter Schirm
  • ein Kleiderständer, der sich dreht
  • ein Schaukelpferd in der Fußgängerzone
  • Bett aufschütteln
  • Flugzeug im Himmel

Geräusche

  • Autohupe
  • Markt
  • Radio / TV
  • Staubsauger
  • Kaffeemaschine
  • Waschmaschine / Trockner
  • klappernde Kochtöpfe / Backbleche
  • auf einen Eimer klopfen
  • lauter Motor
  • verschiedene Musikinstrumente
  • jubelnde Menschenmenge (z.B. Fußballplatz)

Artgenossen

  • fremde Hündin (kastriert/unkastriert)
  • fremder Rüde (kastriert/unkastriert)
  • großer Hund
  • kleiner Hund
  • alter Hund
  • junger Hund
  • Welpe
  • spielende Hunde
  • Hund mit Stehohren
  • Hund mit platter Schnauze (z.B. Mops)
  • Hund mit langem Fell
  • Schwarzer/heller Hund
  • Angeleinter Hund, der bellt
  • Anderen Hund beschnuppern (Nase an Popo)
  • An Hund vorbeigehen

Straßenverkehr

  • Straßenbahn
  • PKW´s
  • LKW´s
  • Busse
  • Traktor
  • Züge
  • Motorräder

Andere Tiere

  • Vögel
  • Pferde (mit und ohne Reiter)
  • Enten
  • Hühner
  • Schafe
  • Kühe
  • Ziegen
  • Katzen
  • Meerschweinchen
  • Kaninchen
  • Rehe
  • Hasen
  • Wildschweine
  • Giraffen
  • Elefanten

Orte

  • Auto
  • Öffentliche Verkehrsmittel
  • Tiefgarage
  • Bahnhof
  • Cafe / Restaurant
  • Fußballplatz
  • Wartezimmer Tierarzt
  • Wohnung von Freunden
  • Dunkelheit
  • mehrspurige Straße
  • Fußgängerzone / Einkaufszentrum
  • Aufzug
  • Brücken
  • Kinderspielplatz / -garten

Berührungen / Köperpflege / Medical Training

  • Geschirr anziehen
  • Geschirr anfassen und festhalten
  • auf dem Schoß kurz festhalten
  • Maulkorbgewöhnung (mit leerem Joghurtbecher)
  • vorsichtig in Seitenlage bringen
  • Körperteile anfassen / kontrollieren
  • Lefzen hochheben
  • ins Maul schauen
  • mit Kugelschreiber Impfung simulieren
  • Augenlider öffnen
  • Bürsten  
  • Pfoten waschen und abtrocknen
  • Baden / Duschen
  • Abtrocknen
  • Scherrmaschine (bei Bedarf)
  • Pfote festhalten und Krallen mit Krallenschere berühren

Welpenalarm

Vor dem Einzug eines Welpen solltet ihr euch bewusstmachen, dass die Entwicklung und eine sukzessive behutsame Erziehung eines Welpen, sowie das Wappnen für das Leben im Haus und die Welt da Draußen keine einfache Aufgabe ist. Zum einen erfordert es genaue Vorstellungen des Zusammenlebens, genügend Zeit, eine große Portion Geduld und eine liebevolle Konsequenz. Zum anderen sollte man sich unbedingt mit den Phasen der Welpenentwicklung und dem Lernverhalten von Hunden vertraut machen, um so manche Reaktion eines Welpen biologisch und/oder lerntheroretisch nachvollziehen zu können.

Man muss lernen sowohl auf das Ausdrucksverhalten des Vierbeiners als auch auf die eigene Körpersprache zu achten, etwaige Beschwichtigungs- und Stresssignale zu erkennen und richtig darauf zu reagieren, sowie erwünschtes Verhalten positiv zu verstärken. Ihr dürft nie außer Acht lassen, dass jeder Hund individuell ist. Das bedeutet eure Erwartungshaltung an euch und den kleinen Vierbeiner nicht so hoch zu setzen. Euer Welpe muss sich entwickeln dürfen und kann nicht alles auf einmal oder binnen 4 Wochen!

Auch solltet ihr euch vor dem Einzug unbedingt mit den rassespezifischen Eigenschaften eures Welpen vertraut machen. Agile und intelligente Rassen begeistern viele Menschen, dass diese Eigenschaften aber mit körperlicher und geistiger Energie und somit entsprechender Auslastung einhergehen vergessen leider noch sehr viele. Zu guter Letzt versucht vorbildliche Hundehalter zu sein, haltet euch an den Hundebegegnungsknigge und lasst euren Vierbeiner z.B. nie ohne vorherige Absprache an andere Hunde heran.

Vorbereitungen

Bereits vor dem Einzug eures neuen Familienmitgliedes solltet ihr sein neues zu Hause „hundesicher“ machen. Bringt Kindersicherungen an Steckdosen an und legt Kabel so, dass sie für ihn nicht erreichbar sind. Entfernt sowohl drin als auch draußen in eurem Garten für Hunde gifte Pflanzen und lasst euer Essen nicht unbeaufsichtigt herumstehen. Bewahrt Chemikalien, Putzmitteln und Medikamenten sicher und für den Hund unzugänglich auf. Entfernt verschluckbare Kleinteile und Kinderspielsachen und stellt zerbrechliche Gegenstände hoch. Sichert Treppenauf- und abgänge mit einem Kindergitter und bewahrt eure Mülleimer hinter verschließbaren Schranktüren auf. Räumt Schuhe, gebrauchte Wäsche oder andere Gegenstände weg, die die Fellnase nicht mit seinen Zähnen erforschen soll. Insofern ihr einen Hof oder Garten habt stellt auch in diesen Bereichen sicher, dass sich euer Welpe nicht an scharfkantigen Gegenständen verletzen oder kleinen Materialien verschlucken kann und kontrolliert eure Zäunung auf etwaige Löcher.

Auch solltet ihr euch schon vor seinem Einzug Gedanken darüber machen, wie ihr euch bspw. das zukünftige Autofahren vorstellt und ob ihr ihn zukünftig lieber an die Rückbank mit Hundeanschnallgurt oder an eine Box im Kofferraum für den Weg von A nach B gewöhnen wollt. Seid euch einig, ob er bei euch auf der Couch liegen darf? Soll er ins Bett dürfen? Für einen Welpen ist es unheimlich verwirrend, wenn ihr eure Einstellung zu Dingen ändert und euch umentscheidet.

Macht bereits im Vorhinein wichtige Besorgungen wie Futter- und Wassernapf, Brustgeschirr und eine 3-5 Meter lange, leichte Leine, 1-2 Körbchen oder Hundebox, Hartgummispielzeug zum Befriedigen seines Kaubedürfnisses, sowie Transportbox oder Hundeanschnallgurt zum sicheren Transportieren im Auto. Richtet ihm mit dem o.g. Körbchen oder der Box einen immer zugänglichen Schlaf- und Ruheplatz ein, den er alleine aufsuchen kann, wenn er sich ausruhen möchte.

Deponiert bereits einige Tage vor der Abholung eine Decke beim Züchter oder Tierheim. Dieses nehmt ihr bei der Abholung des Vierbeiners wieder mit und legt es während der Heimfahrt und für die ersten Tage zu Hause im Hundekörbchen zu ihm. Die Gerüche der Decke sind dem Welpen somit vertraut und geben ihm etwas Sicherheit. Die Fellnase kann ängstlich und unsicher sein, da für ihn nun plötzlich alles neu und unbekannt, er aus seiner vertrauten Umgebung gerissen und von seiner Mutter und Wurfgeschwister getrennt wurde.

Die Abholung und ersten Tage

Holt den Welpen möglichst vormittags zu euch. So hat er den ganzen Tag Zeit, sich an euch und die neue Umgebung zu gewöhnen und hat nicht direkt die Nacht vor sich, in der er sich wahrscheinlich sehr einsam fühlen und jammern wird. Euer Welpe sollte vor der Abholung nicht mehr gefüttert werden, da Welpen bei der ersten Autofahrt schlecht wird und sie sich übergeben müssen. Das kann dazu führen, dass er diese negative Erfahrung mit dem Autofahren verknüpft und dauerhaft eine Abneigung dagegen entwickelt. Solltet ihr eine längere Autofahrt vor euch haben, plant jede Stunde eine Pipi-Pause ein und haltet Wasser für ihn bereit.

Gönnt ihm zu Hause erst einmal etwas Ruhe und die Möglichkeit die neue Umgebung zu beobachten und zu erkunden. Bitte vermeidet in den ersten Tagen Aktionen, wie mit dem Welpen zu spielen, Fotos zu machen, ihn mit Besuchern zu überschütten, mit ihm die Familie zu besuchen oder mit dem Training anzufangen. Auch lange Spaziergänge sind in den ersten Tagen noch nicht nötig, es reichen kurze Ausflüge in euren Garten oder in die direkte Umgebung vor der Tür. Verbringt lieber möglichst viel Zeit mit eurem Welpen und bietet ihm Möglichkeiten, Körperkontakt aufzunehmen. Setzt euch behutsam zu ihm auf den Boden und streichelt ihn vorsichtig, wenn er eure Nähe sucht oder sich an euch kuschelt.

In der Nacht solltet ihr ihn anfangs mit ins Schlafzimmer nehmen, dass ihr merkt, wenn er muss. Wird er zukünftig nicht in euer Schlafzimmer oder das Obergeschoss dürfen, sollte in den nächsten Wochen einer von euch „unten“ bei ihm schlafen. Sollte er in den ersten Nächten jaulen, um nach seiner Mutter und den Geschwistern zu rufen, legt ihm eine Decke die den Geruch der Mutter trägt mit ins Körbchen um ihn etwas zu beruhigen.

Hundebox

Vorab: Auf keinen Fall dürft ihr euren Welpen einfach reinsetzen und die Tür schließen. Lasst euch die Eingewöhnung der Hundebox unbedingt von einem/einer Hundetrainer:in zeigen. Ein frühzeitiges positiv aufgebautes Boxentraining kann euch und eurem Vierbeiner hinterher bei folgenden Themen helfen:

  • Ruhezone
  • Stubenreinheit
  • Alleine bleiben / Trennungsstressprävention
  • Sicherheits- / Managementaspekt im Haushalt mit Kindern
  • Zum Transport im Auto

Die Ruhezone

Die Ruhezone ist ein Platz, den der Vierbeiner selbstständig aufsuchen und verlassen kann. In diesem Bereich passiert ihm nie etwas Unangenehmes und er kann aktiv über Kontakt oder nicht Kontakt entscheiden. Ein Hund soll darin Ruhe, Schutz vor Überforderung und Privatsphäre finden – weshalb Kinder und Besucher von der Ruhezone fernzuhalten sind. Der Vierbeiner darf also auch nicht hineingeschickt und zum Ausharren gezwungen werden. Hierfür könnt ihr eine gut belüftete, stabile Boxen verwenden, da viele Hunde den Höhlencharakter richtig gut finden. Er sollte sich darin in alle Richtungen ausstrecken und darin sitzen können. Natürlich ist hierfür auch ein „normales“ Körbchen denkbar. Hier dauert der Aufbau erfahrungsgemäß etwas länger, da bei einem in allen Richtungen offenen Körbchen einfach viele Reize durchlässiger sind. Die Ruhezone sollte ein Ort im Haus sein, an dem euer Hund eure Nähe wahrnehmen kann und sich nicht ausgeschlossen fühlt – Sichtkontakt muss aber nicht unbedingt bestehen. Er sollte nicht gerade ein Wachposten für den Hund darstellen oder sich in einem Durchgangs-bereich mit viel Bewegung der Menschen befinden. Erst wenn der Aufbau sitzt und der Hund darin entspannt ist, kann die Boxentür mal kurz geschlossen und wieder geöffnet werden.

Stubenreinheit

Euer Welpe ist noch nicht in der Lage seine Schließmuskeln zu 100% zu kontrollieren und kann frühestens mit 3-4 Monaten seine Blasenmuskulatur bewusster steuern und noch etwas aushalten oder rechtzeitig auf sich aufmerksam machen. Das bedeutet, wenn er realisiert, dass er muss, muss er meistens sofort da wo er gerade ist. Daher ist es ratsam euren Welpen immer im Blick zu behalten (nehmt euch hierzu ggf. ein Kindergitter zur Hilfe, um seinen Bewegungsraum etwas einzuschränken) und auf Anzeichen zu achten, die darauf hindeuten könnten, dass er sich lösen muss. Diese Anzeichen können u.a. sein: sich vor die Tür setzen oder ein kurzer Blick dorthin, sich im Kreis drehen, fiepen, intensives Schnüffeln am Boden, ein kurzes innehalten, zunehmendes Hecheln, den Menschen länger anschauen und/oder plötzliche Unruhe.

Ihr solltet ihm grundsätzlich umgehend nach dem Aufwachen, fressen, trinken und spielen die Möglichkeit geben sich erleichtern zu können und das: Ohne Umwege. Zudem sind alle 2 Stunden ein guter Richtwert, man muss sich allerdings bewusst sein, dass es keine festen Zeitintervalle gibt, da es bei jedem Welpen sehr individuell ist. Versucht herauszufinden, wie oft euer Vierbeiner raus muss und geht lieber ein paar Mal zu viel als zu wenig. Am Anfang solltest ihr ihn auch 1-2x in der Nacht rausbringen. Um mitzubekommen, wenn euer Welpe nachts wach wird, lasst ihn in eurer Nähe schlafen. Dann könnt ihr möglichst ruhig und ohne großes helles Licht direkt mit ihm rausgehen. Weckt ihn aber nachts nicht extra, vielleicht hält er es schon einige Stunden durch, da nachts der ganze Stoffwechsel runterfährt.

Führt oder tragt eure Fellnase an einen festen Platz außerhalb der Wohnung, an dem er sein Bedürfnis ohne Ablenkung verrichten kann. Besonders in der kühleren Jahreshälfte haben Welpen häufig Schwierigkeiten damit.

Redet währenddessen bitte nicht mit ihm, habt kein Spielzeug in der Nähe liegen und tragt die Belohnungsleckerlis noch verschlossen bei euch. Kurz gesagt: Schaut, dass um ihn herum sonst nichts Spannendes passiert. Wenn alles erfolgreich geklappt hat, belohnt ihr das erwünschte Verhalten mit einem Leckerli oder einem kurzen Spiel (nachts bitte ruhig belohnen, da er ja gleich wieder schlafen soll). Wenn einmal ein Unfall in der Wohnung passiert, entfernt es kommentarlos und ruhig und bestraft den kleinen Mitbewohner niemals dafür! Je öfter ihr eurem neuen Familienmitglied die Möglichkeit gebt, sich draußen zu lösen und dieses erwünschte Verhalten belohnt, desto schneller wird er stubenrein.

Alleine bleiben / Trennungsstressprävention

Gerade für Welpen kann es sehr schwierig sein, alleine zu bleiben. Sie suchen in der Regel sehr engen Kontakt zu ihren neuen Bezugspersonen, die ihre einzige Orientierung in der „neuen Welt“ darstellen. Außerdem brauchen Welpen viel Körperkontakt, den sie bei ihren Wurfgeschwistern fast immer verfügbar hatten. Wenn ein Hund bei euch einzieht, sollte in den ersten 4-6 Wochen jemand ganztags bei ihm sein. Diese Zeit sollte genutzt werden um eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und das Alleine bleiben zu trainieren. Voraus-gesetzt natürlich immer, der Welpe kann damit wirklich stressfrei umgehen.

Eine Stressreaktion kann in ihrer Stärke und Symptomen von Hund zu Hund sehr unterschiedlich sein. Symptome entstehen automatisiert durch das autonome Nervensystem des Hundes, worauf der Hund weder Einfluss hat, noch die Symptome willentlich steuern kann. Im ersten Schritt muss die Fellnase lernen, dass die Anwesenheit seiner Bezugsperson in der Wohnung nicht bedeutet, dass er auch jederzeit Zugang zu ihr hat und Aufmerksamkeit bekommen kann. Es gibt Zeiten in denen sich niemand um ihn kümmert, dies ist aber kein Grund zur Aufregung. Das erreicht man durch den Aufbau von Signalen, die Trennungszeiten klar ankündigen und dem Hund eindeutig sagen „Du kannst Dich entspannen, es hat gerade niemand Zeit für Dich“.

Hierfür kann man verschiedene Signale nutzen, z.B. ein Halstuch (mit Druckknöpfen oder Klettverschluss), ein optisches Signal (z.B. eine bestimmte Lampe, die immer nur zu Trennungszeiten angeschaltet wird) oder eine bestimmte CD, die in Dauerschleife läuft. Bei Hunden, die eine starke Stressreaktion zeigen, kann es hilfreich sein, mehrere Signale einzuführen. Zusätzlich sollte (insofern noch nicht vorhanden) dem Hund eine Ruhezone zur Verfügung stehen, in der er sich wohl fühlt und sich gerne aufhält – dort kann er sich entspannen und sich z.B. mit einem gefüllten Kong alleine beschäftigen.

Wichtig: Das Trennungssignal und die Ruhezone werden sehr kleinschrittig aufgebaut. Sie werden im Aufbau durch klassische Konditionierung mit Entspannung – ohne Zutun des Menschen – verknüpft, damit der Hund lernt sich (ohne direkten Kontakt zu seinem Menschen) wohl und sicher zu fühlen.

Hat diese Verknüpfung stattgefunden, lernt der Hund in den nächsten Trainingsschritten, dass er auch bei Mini-Trennungen entspannt bleiben kann, wenn seine Bezugsperson einmal das Zimmer verlässt und er sie nicht mehr hören und/oder sehen kann. Der Besitzer kommt hier natürlich immer wieder rein, bevor der Hund in irgendeiner Art und Weise mit Angst reagiert. Ist der Hund in diesen Situationen wirklich entspannt, werden die Abstände kleinschrittig weiter ausgedehnt. Erst in einem späteren/weiteren Trainingsschritt verlässt die Bezugsperson dann wirklich für einen kurzen Augenblick die Wohnung. Auch diese Abstände werden immer weiter ausgedehnt. Mit einer Webcam habt ihr die Möglichkeit euren Welpen in dieser Zeit zu beobachten und etwaige Stresszeichen zu erkennen.

Um ihm das Alleinsein zu vereinfachen, ist es sinnvoll, ihn vorher körperlich und geistig (z.B. mit Spaziergängen oder Suchspielen) auszulasten, da er so besser abschalten kann, wenn er allein gelassen wird. Hierfür eigenen sich auch Übungen zur Förderung des Selbstvertrauens (eigenständig sein Spielzeug aus einem Versteck zu holen, es auszubuddeln oder aus einem, mit Papierresten gefüllten, Pappkarton heraus holen zu dürfen).

Die Verabschiedung und die Begrüßung sollten so unaufgeregt wie möglich ablaufen. Wenn ihr die Wohnung verlasst, legt eurem Hund z.B. sein Halstuch um (oder euer Trennungssignal) und gebt ihm seinen gefüllten Kong in seiner Ruhezone mit einem kurzen „Bis später“. Der Abschied sollte ohne Trost oder mitleidenden Worten erfolgen, da Stimmungsübertragung einen Großteil der Hundegefühle ausmacht.

Wenn ihr wieder nach Hause kommt, nehmt ihr das Halstuch wieder ab und begrüßt euren Vierbeiner in ruhigem Tonfall. Streichelt ihn so, dass es ihm hilft sich zu beruhigen. Euren Hund hier komplett zu ignorieren würde wiederum Stress bei ihm auslösen, da er nach der Trennungszeit das natürliche Bedürfnis hat euch zu begrüßen.

Beißhemmung

Beißhemmung ist die Fähigkeit des Hundes, seine Zähne im Kontakt mit Menschen oder Artgenossen so bedacht einzusetzen, dass keine Verletzungen entstehen. Diese Fähigkeit ist allerdings nicht angeboren und muss in den ersten Lebensmonaten erlernt werden.

Sollte euer neues Familienmitglied bspw. beim Spielen oder vor Aufregung zu grob werden, korrigiert ihn hier bitte nicht! Das gleicht einem fortgeführten Raufen und bringt somit keinem von euch etwas. Beendet stattdessen die Interaktion, da er so erkennt, dass dies nicht erwünscht ist und lasst ihn sich beruhigen. Bietet ihm eine Alternative wie ein, mit Leberwurst oder Frischkäse gefülltes, Hartgummispielzeug, ein Plüschspielzeug oder Toilettenpapier-rollen zum Schreddern an. Ab der 16. Woche weichen die spitzen Welpen Zähnchen aufgrund des Zahnwechsels bis zum 8. Monat nach und nach. In dieser Zeit kann euer Vierbeiner ein vermehrtes Knabber- / Kaubedürfnis zeigen. Aber auch Appetitlosigkeit und ein vermehrtes Maul ablecken treten aufgrund von Zahnschmerzen auf. Hier könnt ihr den gefüllten Kong vorher noch in den Kühlschrank legen, da er so zusätzlich noch eine schmerzstillende Wirkung für euren kleinen Vierbeiner hat.

Spaziergänge

Ein dem Alter entsprechender Richtwert für die Dauer von Spaziergängen stellt die Anzahl der Lebenswochen in Minuten dar. Stundenlange Spaziergänge / Ausflüge bedeuten wenig Ruhepausen und machen euren Welpen und später auch den erwachsenen Hund hektisch und nervös. Grundsätzlich ist hier ein gutsitzendes Brustgeschirr einem Halsband vorziehen, da ihr eurem Welpen so die Welt komfortabler und sicherer, aber natürlich auch ohne Druck an der empfindlichen Halsregion, zeigen könnt. Nutzt eine drei bis fünf Meter lange, leichte Leine, damit der Hund einen gewissen Radius hat. Das lockere Laufen an kurzer Leine benötigt unglaublich viel Impulskontrolle und ist für Welpen viel zu anstrengend. Wo es gefahrlos möglich ist, könnt ihr ihn die Umgebung auch ohne Leine erkunden lassen.

Welpe auf Laub

Welpenschule

Bei der Auswahl eurer Hundeschule für die Welpengruppe solltet ihr darauf achten, dass dort auf Basis positiver Verstärkung gearbeitet wird und die Verwendung von aversiven Trainingshilfsmitteln abgelehnt wird. Seht euch die Referenzen und deren Aktualität an und ob mit individuellen Übungen gearbeitet wird. Wenn Schnupperstunden angeboten werden, solltet ihr diese Chance wahrnehmen, um euch vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Verlasst euch auf euer Bauchgefühl und beobachtet das Verhalten eures Vierbeiners und den Umgang mit eurem Hund.

In einer gut aufgebauten Welpengruppe, sollten:

  • Maximal 5-6 Welpen sein, bei denen das Alter / der Entwicklungsstand, die Größe und das Temperament der Hunde zueinander passen.
  • Es sollte mindestens ein/eine kompetente/r Trainer:in anwesend sein, der/die Informationen vermittelt und die Hundebesitzer schult. Der/die Trainer:in sollte die Gruppe ruhig führen und geringste Stressanzeichen sofort erkennen.
  • Es sollte zwischen Aktions- (Spiel- oder Übungseinheiten) und Ruhephasen abgewechselt werden.
  • Beim Spiel sollte darauf geachtet werden, dass die Größe, das Gewicht und die bevorzugten Spielarten der Hunde zusammenpassen, dass sich kein Hund verletzt oder Angst bekommt. Zudem muss der/die Trainer:in die Spieleinheit durchgehend beobachten und die Welpen individuell unterstützt werden.
  • Bei den Trainingseinheiten soll die Bindung zwischen Mensch und Hund vertieft werden und euer Welpe soll lernen, dass er mit euch Spaß haben kann und sich auf euch verlassen kann.
  • In den Ruhephasen sollte ein Entspannungstraining beinhaltet sein, damit die Hunde lernen im Beisein von anderen Hunden entspannen zu können.

Trainingsgrundlagen

In eurem Training mit dem kleinen Vierbeiner solltet Ihr darauf achten, nur wirklich notwendige Grenzen zu setzen und ihm vielmehr zu zeigen und zu bestätigen was er darf.

Das motiviert euren Vierbeiner und ihr lenkt ihn freundlich und effizient in die richtige Richtung. Wenn ihr z.B. das „nicht an Besuchern hochzuspringen“ belohnt, wird das unerwünschte Verhalten, nämlich die Besucher anzuspringen automatisch immer seltener auftreten. Durch diese Art des Trainings wird der gerade stattfindende Bindungsprozess zwischen euch und eurem Welpen nicht durch Korrekturen / Strafen negativ belegt. So lernt er, dass er bei euch immer Unterstützung findet, was ihm hilft sein Selbstbewusstsein zu steigern. Eine gute Bindung ist daher die Grundlage für eine gute Erziehung. Achtet immer auf das Ausdrucksverhalten eures Welpen und eventuelle Stress- und Beschwichtigungs-signalen, denn unter Stress kann der kleine Vierbeiner garnicht erst lernen.

Seid von Anfang an konsequent, da Regeländerungen eure Fellnase verwirren und verunsichern und ihn an eurer Souveränität zweifeln lassen. Auch wenn es vielleicht jetzt Situationen gibt, die ihr süß, putzig oder lustig findet, wird euer Vierbeiner später nicht verstehen, warum er dies oder jenes plötzlich nicht mehr darf. Genauso wichtig ist es, dass ihr eurer Fellnase lernen helft sich zu entspannen, da Welpen für eine gute Entwicklung 20- 22 Stunden am Tag ruhen (rumliegen dösen, schlafen) sollten, um später nicht hektisch und nervös zu werden. Hierzu könnt ihr bei eurem Züchter den Tagesrythmus des Welpen erfragen und diesen langsam auf eure Gegebenheiten umstellen und ihn somit von Anfang an an Pausen gewöhnen. Zum Entspannen hilft vielen jungen Hunden neben einer Futter-beschäftigung und Kauspielzeug auch ein, wie bereits oben erwähnt, positiv aufgebauter Rückzugsort.

Grundsätzlich könnt ihr im Alltag durch vorausschauendes Handeln und einem guten Management sowohl Gefahren für euren Welpen als auch die Ausübung unerwünschten Verhaltens vermeiden. So könnt ihr z.B. einfach bestimmte Sachen wegräumen und/oder eine alternative Kaubeschäftigung anbieten und an den Räumen ein Kindergitter anbringen die für ihn im Moment oder dauerhaft tabu sein werden.

Sozialisierung

Ab der 4. bis zur ca. 16. Lebenswoche beginnt für euren Hund die wichtige Phase der Sozialisation und Habituation. Hier solltet ihr eurem Welpen regelmäßig neue Dinge wie Menschen, andere Tiere, andere Hunde, sowie verschiedene Umweltreize zeigen, damit er später im Leben ruhig und gelassen auf fremde Situationen reagieren kann. Stellt euch hierfür am besten eine Checkliste mit allen möglichen Sozialisierungs- und Habituationssituationen zusammen und überlegt in welchen Situationen er darüber hinaus später mal gelassen reagieren soll.

Um eure Fellnase nicht zu überfordern, nehmt euch pro Tag max. 2 verschiedene Dinge vor und plant ausreichend Ruhepausen und Erholungstage ein. Wenn ihr die jeweilige Situation 3x hattet, könnt ihr sie von eurer Liste abhaken. Hierzu zählen natürlich auch Begegnungen, die sich bspw. bei einem Spaziergang von ganz alleine ergeben.

Wichtig ist, dass euer Welpe gute Erfahrungen mit anderen Hunden und in der Welt macht und dabei auch lernt, dass ihr ihm jederzeit ein zuverlässiger Partner seid. Das bedeutet, dass ihr ihn auch vor anderen Hunden oder Menschen abschirmen dürft (indem ihr beispielsweise in die Hocke geht und er zwischen euren Beinen nicht gestört wird), um ihm zu zeigen, dass er sich bei Unsicherheiten und Konflikten an seinen Menschen wenden kann, statt diese allein bewältigen zu müssen.

In der 16. bis 20. Lebenswochen befindet sich euer Welpe in der sogenannten sensiblen Phase. Diese Phase ist besonders wichtig und wirkt sich auf das ganze Leben eines Hundes aus. Ihr solltet die Phase sinnvoll nutzen, da hier der Grundstein für einen sozial verträglichen, umweltsicheren und gut erzogenen Hund gelegt wird. Alles was in dieser Phase versäumt wird, ist nur schwer und manchmal sogar nicht wieder aufzuholen.

Tierarzt (-training)

Um euer neues Familienmitglied behutsam an den Tierarztbesuch zu gewöhnen, gebt ihm als erstes die Möglichkeit sich an die Umgebung und an die Menschen der Tierarztpraxis zu gewöhnen, indem ihr beim Tierarzt vorbeischaut, ohne dass er krank ist oder geimpft werden muss. So hat er die Möglichkeit sich an den Behandlungstisch zu gewöhnen und das Abtasten durch fremde Menschen kann mit etwas Leckerem positiv verknüpft werden. Würdet ihr euren Welpen stattdessen das erste Mal zum Impfen oder wenn er krank ist zum Tierarzt bringen, würde er diesen Besuch mit etwas Negativen verknüpfen, da er ein unangenehmes Gefühl oder Schmerzen damit verbindet.

Zu Hause könnt ihr ihn durch behutsames und schrittchenweises Medical Training zusätzlich auf spätere Untersuchungen vorbereiten. Hier solltet ihr das Körperteil (Pfote, Maul, Rute, Ohr) das ihr abtasten möchtet unmittelbar vor der Berührung beim Namen nennen (um ihn später bei echten Untersuchungen darauf vorzubereiten zu können) und ihn danach mit Leckerchen belohnen. Wichtig ist hier, dass der Welpe während einer Übungseinheiten durchgehend entspannt ist.

Impfung und Entwurmung

In den ersten Lebenswochen ist euer Welpe durch die Antikörper der Muttermilch (Kolostrum) geschützt, die er aufgenommen hat. Die Grundimmunisierung und eine mehrfache Entwurmung sollten durch den Züchter / das Tierheim erfolgt sein und die Impfungen im Impfpass dokumentiert sein. Nutzt den Erstbesuch beim Tierarzt um die weiteren Impfungen, die Entwurmung und den Schutz vor Ektoparasiten (Zecken, Flöhe, Läuse usw.) zu besprechen.

Im Regelfall wird gegen Staupe, Hepatitis, Parovirose, Leptospirose, Zwingerhusten und Tollwut geimpft, wobei ein vollständiger Tollwutschutz erst ca. vier Wochen nach der zweiten Impfung besteht. 1-2 Wochen nach der Ankunft im neuen Zuhause, sollte euer Welpe erneut entwurmt werden, im Anschluss daran in einem regelmäßigen Turnus von 3 Monaten.

Kürzere Intervalle können unter Umständen auch nötig sein, wenn ein Hund viel Kot anderer Tiere aufnimmt, viel Kontakt zu Artgenossen / Freilauf hat oder jagdlich geführt wird.

Solltet ihr mit eurem Hund ins Ausland fahren wollten, benötigt ihr einen EU-Heimtierausweis, zudem muss euer Vierbeiner geimpft und gechipt sein. Das Chippen ist zwar nicht in jedem Bundesland verpflichtend, ihr solltet euren Welpen aber unbedingt chippen lassen und ihn anschließend bei einer offiziellen Datenband (z.B. TASSO) registrieren zu lassen.

Die Ernährung

Haltet euch in den ersten Tagen unbedingt an die Fütterungsempfehlung des Züchters. Die fremde Umgebung und die Trennung von den Geschwistern, der Mutter und den vertrauten Menschen belasten den Vierbeiner. Bei den ganzen vielen neuen Eindrücken, sollte zumindest die Nahrung vertraut bleiben und der Magen-Darm-Trakt nicht sofort mit fremden Rohstoffen belastet werden. Nach ca. zwei Wochen könnt(et) ihr die Nahrung eures Hundes umzustellen. Ob ihr euch für Trocken- oder Feuchtprodukte, die Rohfütterung (BARF) oder weiterhin für die Empfehlung des Züchters entscheidet, ist euch überlassen.

Die Fütterungsempfehlungen der Hersteller sind Richtwerte, sodass man mit der angegebenen Menge passend zum Körpergewicht anfangen kann. Ihr müsst dabei beobachten, wie euer Hund die angebotene Nahrung verwertet und hin und wieder von oben betrachten. Es sollte eine Taille erkennbar bleiben und die Rippen müssen zu fühlen, aber nicht sichtbar sein. Wenn euer Hund in Trainingseinheiten zusätzlich Leckerli bekommt, solltet ihr die Fütterungsmenge um diese Menge reduzieren, um Übergewicht zu vermeiden.

Am besten ist es, den Welpen anfangs (max. bis zu Alter von einem halben Jahr) drei Mal am Tag zu füttern. So können die Mahlzeiten klein bleiben, er hat regelmäßig etwas im Magen und muss keine langen Wartezeiten überbrücken. Wenn es nur einmal täglich etwas zu fressen gibt, ist der Hund oft sehr aufgeregt und viel zu gierig bei der Aufnahme. Die Fütterung sollte ungefähr immer zu selben Zeit durchgeführt werden, dass sie zu einem normalen und festen Ritual im Tagesplan für euch und eure Fellnase wird. Sollte euer Welpe einmal nicht zur vorgesehenen Zeit essen wollen, nehmt nach 5-10 Minuten den Napf weg, da er ja lernen soll, sich an die festen Zeiten zu halten.

Wenn euer Welpe sein Futter mal verweigert, solltet ihr nicht gleich am Interesse am Futter zweifeln. Lasst 1-2 Mahlzeiten ausfallen und gebt ihm das gleiche Futter wieder. Verweigert er immer noch die Aufnahme, solltet ihr von eurem Tierarzt prüfen lassen, ob nicht eine gesundheitliche Beschwerde oder der schmerzhafte Zahnwechsel der Grund dafür sind. Grundsätzlich sollte nach dem Fressen Ruhepausen eingelegt werden, damit das Risiko einer Magendrehung vermieden wird. Blähungen sind in der Wachstumsphase keine Seltenheit.

Eurem Vierbeiner sollte immer frisches Wasser zur Verfügung stehen. Wieviel er aufnimmt, hängt von seiner Bewegung, der Außentemperatur und seiner Nahrung (Trocken- oder Feuchtfutter) ab. Da in Feuchtfutter bereits zwischen 70-80% Wasser enthalten ist, wird er hier weniger trinken, als wenn er nur Trockenfutter bekommt. Um die Flüssigkeitsmenge bei Trockenfutter zu erhöhen, kann es mit Waser aufgeweicht werden. Achtet darauf, dass sein Trinknapf nicht leer oder verschmutzt ist und ihr bei längeren Spaziergängen immer frisches Wasser dabeihabt.  

Welpen und Kinder

Für ein sicheres und angenehmes Zusammenleben mit Hunden und Kindern ist die Kombination zwischen einem gut durchdachten Management und bestimmten Regeln für Mensch und Hund unabdingbar.  

Ihr solltet ein Kind und einen Hund niemals unbeaufsichtigt zusammenlassen, also auch nicht alleine mit dem Hund spazieren gehen lassen. Lasst Kinder eure Fellnase nicht beim Schlafen, in seiner Ruhezone, beim Fressen oder mit einer anderen Ressource (Spielzeug usw.) stören.

Zudem sollten altersgerechte Regeln besprochen und aufgestellt werden:

  • Zeigt Kindern, wie sie einen Hund am Brustkorb streicheln statt am Kopf.
  • Warum Sie dem Hund nicht nachlaufen sollen, wenn er weggeht.
  • Dass sie einen Hund nicht anstarren dürfen.
  • Warum sie nie vor einem Hund weglaufen oder frontal auf ihn zulaufen sollen.
  • Weshalb sie in der Nähe von Hunden keine abrupten Bewegungen machen oder schreien sollen.
  • Sagt Kindern, dass sie sich nicht über den Hund beugen sollen.
  • Aus welchem Grund sie ihn nicht schlagen, auf den Schwanz treten oder am Ohr ziehen dürfen.
  • Erklärt Kindern, dass man einen Hund nicht ärgern, umschlingen oder hochheben darf.
  • Bringt Kindern bei nie allein mit einem Hund zu spielen.

Zeigt Kindern wie man richtig und freundlich mit dem Hund interagiert und helft ihnen die Hundesprache „richtig“ zu lesen, um Fehlinterpretationen des hündischen Ausdrucksverhaltens zu vermeiden.

Kinder und Hunde

Kinder verhalten und bewegen sich aus Hundesicht häufig falsch oder unberechenbar, wodurch Hunde sie schwer einschätzen können oder sie sogar als bedrohlich empfinden. Ihrem Alter entsprechend bewegen sich Kinder ruckartig, quietschen und schreien plötzlich, umschlingen und knuddeln Hunde fest, ziehen sie an den Ohren oder an der Rute und laufen von ihnen davon oder direkt auf sie zu.

Oftmals wurden viele Hunde, die nun Kontakt mit Kindern haben, in der sensiblen Phase ihrer Frühentwicklung nicht entsprechend auf Kinder sozialisiert. Die fehlende Sozialisierung führt dazu, dass der Hund Kindern gegenüber ängstlich oder misstrauisch ist. Werden diese Hunde nicht auf Kinder desensibilisiert, ist – ihrer Natur entsprechend – eine der vier möglichen Reaktionen auf eine Bedrohung zu reagieren (siehe Themenblog „Kommunikation im Training“) hier für den Hund das Mittel der Wahl.

Aber auch wenn ein Hund gut mit Kindern sozialisiert wurde, heißt das nicht, dass er jedes vom Kind ausgeübte Verhalten über sich ergehen lassen muss… So wie wir uns mitteilen möchten, wenn uns eine Situation zu viel wird oder uns das Anrempeln unseres Gegenübers gerade weh tat, so teilt sich der Hund in derartigen Situationen eben durch sein hündisches Ausdrucksverhalten (siehe Themenblog „Kommunikation im Training“) entsprechend mit.

Daher müssen Kinder an den behutsamen Umgang mit Hunden herangeführt werden und unseren Vierbeinern die Möglichkeit eröffnet werden, sich in sicheren Situationen an Kinder zu gewöhnen, um deren Verhalten besser einschätzen zu lernen.

Leider sieht man trotzdem immer wieder Situationen zwischen Kindern und Hunden, wie sie gerade eben nicht von Statten gehen sollten und Probleme vorprogrammiert sind. Diese Situationen sind menschengemacht und es läge in der Verantwortung der Erwachsenen den Kontakt rechtzeitig abzubrechen.

Vorbereitung eines Kindes auf Hunde – Was ihr tun solltet

  • Bringt Kindern bei, immer erst um Erlaubnis zu fragen, bevor sie sich einem Hund nähern oder streicheln.
  • Zeigt Kindern, wie sie einen Hund am Brustkorb streicheln statt am Kopf.
  • Erklärt Kindern, dass sie einen schlafenden Hund nicht stören dürfen.
  • Weshalb sie einen Hund in seinem Korb oder seiner Box in Ruhe lassen müssen.
  • Warum Sie dem Hund nicht nachlaufen sollen, wenn er weggeht.
  • Dass sie einen Hund nicht anstarren dürfen.
  • Warum sie nie vor einem Hund weglaufen oder frontal auf ihn zulaufen sollen.
  • Weshalb sie in der Nähe von Hunden keine abrupten Bewegungen machen oder schreien sollen.
  • Erklärt Kindern, dass der Hund keine Puppe ist die verkleidet werden darf.
  • Dass sie das Futter und die Spielsachen des Hundes in Ruhe lassen und es ihm nicht abnehmen sollen.
  • Sagt Kindern, dass sie sich nicht über den Hund beugen sollen.
  • Aus welchem Grund sie ihn nicht schlagen, auf den Schwanz treten oder am Ohr ziehen dürfen.
  • Erklärt Kindern, dass man einen Hund nicht ärgern oder umschlingen darf.
  • Bringt Kindern bei nie allein mit einem Hund zu spielen.
  • Dass sie streitende Hunde nicht trennen, sondern einen Erwachsenen rufen sollen.
  • Weshalb sie nie zu einem Hund gehen sollen, der hinter einem Zaun ist.
  • Zeigt Kindern wie man korrekt und freundlich mit dem Hund interagiert und geht mit gutem Beispiel voran.

was ihr nicht tun solltet

  • Lasst ein Kind und einen Hund niemals unbeaufsichtigt zusammen.
  • Lasst Kinder nicht alleine mit dem Hund Gassi gehen (eine Gefahrensituation muss nicht von eurem Hund ausgehen!).
  • Zwingt den Hund nicht, zu einem Kind hinzugehen.
  • Lasst Kinder den Hund nicht hochheben oder schlagen.
  • Duldet nicht, dass Kinder den Hund beim Schlafen oder Essen stören.
  • Bindet euren Hund niemals irgendwo fest, wo er von Kindern geneckt werden könnte und frustriert wird.

Vorbereitung eines Hundes auf Kinder

Sozialisiert euren Vierbeiner in sicheren Situationen auf Kinder jeder Altersgruppe und achtet dabei immer auf eine lockere Leine und eure Stimmlage. Seid selbstsicher und fröhlich in der Nähe von Kindern und verhindert, dass Kinder ihn erschrecken oder ihm wehtun. Das Ganze soll dem Hund Spaß machen, also lobt und belohnt ihn, wenn Kinder anwesend sind. Er muss auch immer die Möglichkeit haben, einfach wegzugehen, achtet aber darauf, in welchen Situationen er das macht. Wenn er müde ist, ist das in Ordnung. Wenn er weggeht, weil ihm die Situation unangenehm ist, solltet ihr ihn auf diese Situation desensibilisieren. Im Rahmen einer Desensibilisierung ist, vor dem Loben und belohnen, auch mal ein „Alles ok“ in einem neutralen Ton völlig in Ordnung – aber bitte bedauert euren Vierbeiner nicht.

…vor der Geburt eines Kindes

Solltet ihr demnächst selbst Nachwuchs erwarten, gibt es zusätzliche Möglichkeiten euren Hund darauf vorzubereiten. Denn Kinder hin und wieder zu sehen, ist etwas völlig Anderes, als von jetzt auf gleich mit einem Säugling zusammenzuwohnen, wodurch sich ein vielleicht jahrelang eingespielter Ablauf nicht mehr umsetzen lässt.

  • Organisiert den Tagesablauf eures Hundes bereits jetzt schon so, dass es zu keinen Veränderungen kommt, wenn euer Kind da ist und richtet unbedingt Zeiten nur für euren Hund ein.
  • Spielt im Haus keine Spiele mehr, bei denen sich der Hund sehr aufregt und beschränkt solche Spiele auf den Garten oder eure Spaziergänge. So springt er zum einen nicht in der ganzen Wohnung herum, ohne darauf zu achten, wo euer Kind ist. Zum anderen erwartet er keine große Interaktion mehr von der auf der Couch ruhenden Mutter.
  • Generell sollte der Grundsatz mehr Freiheit durch guten Gehorsam und wünschenswertes Verhalten gelten.
  • Desensibilisiert euren Hund systematisch (ggf. mit Aufnahmen) auf Baby- und Kindergeräusche. Gebt euch auch hier selbst wieder fröhlich und entspannt und verknüpft die Geräusche bei eurem Hund mit etwas Angenehmen wie Leckerli.
  • Gebt dem Hund Spielsachen, die sich deutlich von dem Kinderspielzeug unterscheiden und bringt ihm durch ein sauber aufgebautes Signal bei, das Kinderspielzeug nicht zu benutzen.
  • Gebt eurem Vierbeiner die Möglichkeit und den Raum sich zurückzuziehen! Ihm sollte eine Sicherheitszone zur Verfügung stehen in der er sich wohl fühlt, entspannen kann und von niemandem gestört wird.
  • Macht euren Vierbeiner mit dem Kinderwagen vertraut und übt bereits jetzt schon mit dem noch leeren Kinderwagen spazieren zu gehen. Erstmal in kleinen Schritten im Hof oder Garten. Auch das Kurven fahren nicht vergessen 😊